Erleben Sie das ultimative Kinoerlebnis in Cineplex Neu Ulm

Einen High-End Saal finden Kino-Besucherinnen und Besucher seit kurzem im Neufahrner Cineplex vor. Karin Glück und Andreas Fläxl sind von den D-Box-Motion-Seats überzeugt.

Wie Kinobetreiber Andreas Fläxl während der Corona-Pandemie quasi alle Emotionen aufgebraucht hatte und warum er jetzt trotz Netflix optimistisch in die Zukunft blickt.

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Die Corona-Krise hat Andreas Fläxl und seinem Geschäft mächtig zugesetzt. Jetzt geht es für den 37-jährigen Betreiber der Cineplex in Neufahrn und Erding wieder bergauf. Was die Investition in die Modernisierung seines Kinos damit zu tun hat, warum er die Streaming-Dienste nicht als Konkurrenz sieht und warum während der Corona-Krise all seine Emotionen aufgebraucht waren? Der Süddeutschen Zeitung hat er es erzählt.

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Herr Fläxl, der Begriff immersiv wurde lange vorwiegend im Zusammenhang mit Computerspielen verwendet. Jetzt haftet er im besten Fall auch Filmerlebnissen an. Wie wichtig ist es heutzutage - auch angesichts der Pandemie-bedingten Talsohle der Branche -, den Besucher immer tiefer in das Geschehen auf der Leinwand eintauchen zu lassen?

Die Technik wird kontinuierlich weiterentwickelt und man muss natürlich mit der Zeit gehen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei meine ich nicht nur andere Kinos. Es gibt generell immer mehr Angebote für die Menschen da draußen, ihre Zeit dafür ist aber eher weniger geworden. Wir müssen sie also von einem Kinobesuch überzeugen. Dabei geht es ihnen nach meinem Eindruck weniger um das Geld, vielmehr muss ihnen der Besuch ihre Zeit wert sein.

Für diese Überzeugungsarbeit haben Sie kürzlich Sitze, die sich der Handlung des Films folgend bewegen, und Luxusliegen in ihren Ultimate Saal einbauen lassen. Klang und Bildqualität sind ohnehin State oft the art. Geben die neuen Besucherzahlen Ihrer These Recht?

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Ich würde sagen: ja. Die Auslastung dieses Saals ist im Vergleich zum Jahr 2019 - dem letzten Jahr vor Corona - um ein Viertel gestiegen, während die Gesamtbesucherzahl leicht gesunken ist.

Aber sind es nicht auch Netflix & Co., die den Lichtspielhäusern zu schaffen machen? Warum rausgehen, wenn das Heimkino bequem und kostengünstig einzurichten ist?

Es gibt in der Branche zwar auch andere Ansichten, aber ich persönlich sehe uns nicht in Konkurrenz zu den Streaming-Diensten. Wer zuhause guckt, hat nebendran vielleicht noch das Handy liegen, lässt sich berieseln. Das braucht man auch mal, da nehme ich mich nicht aus. Aber es ist einfach etwas anderes, loszuziehen und sich zwei Stunden lang voll auf einen Film zu konzentrieren. Zum einen macht das den Charme des Kinos aus und wer per se gerne Filme schaut, möchte den auch weiterhin genießen. Zum anderen ist mein Gefühl, dass der Alltag der Menschen stressiger geworden ist. Der bewusste Besuch des Kinos entschleunigt ein wenig, das hat man zuhause nicht.

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Alleine der neue Laserprojektor im Ultimate Saal hat mit 100.000 Euro zu Buche geschlagen. Wie sehr spiegeln sich Ihre Investitionen im Eintrittspreis wider? Bleibt das hochmoderne Kinoerlebnis auch für Familien erschwinglich?

Kinosäle

Für die neuen D-Box-Motion Seats oder die Liegen müssen wir einen Aufpreis verlangen. Das lohnt sich aber auch. Die Sitze sind großartig konzipiert worden. Es geht ja nicht nur darum, den Besucher in Actionszenen durchzurütteln. Sie gehen auch in ruhigen Phasen des Films mit, folgen etwa sanften Kamerafahrten. Mit diesen Neuerungen sprechen wir eindeutig eine Zielgruppe mit besonderen Wünschen an, die wir bislang gar nicht bedient haben. Wir sind aber weiterhin sehr darauf bedacht, das Angebot niederschwellig zu halten, damit auch Familien zu uns kommen können. Das ist wichtig, wir wollen diese Zielgruppe nicht verlieren. Und auch alle anderen Säle bei uns haben einen guten Standard.

In den beiden Jahren 2020 und 2021 waren wegen der Pandemie die Pforten des Cineplex insgesamt zehn Monate lang geschlossen. Was hat das mit Ihnen, was mit dem Business Ihres Familienunternehmens gemacht?

Upgrade To Vip

Die ganze Branche wusste nicht, wie es weitergeht. Ähnlich wie in anderen Branchen war auch bei uns die Lieferkette unterbrochen. Es wurden weniger Filme produziert. Wo dich vorher der eine Film zum nächsten getragen hat, fehlte es jetzt an Nachschub. Wenn wir die Besucherzahlen 2019, als letztes volles Jahr, mit 100 Prozent gleichsetzen, sind wir im Moment bei 60 Prozent. Es wird zwar auch künftig davon abhängen, wie sehr die Aufmerksamkeit auf das Kino gelenkt wird, aber mein Bauchgefühl sagt mir: Diese 100 Prozent werden wir nicht mehr erreichen. Ich hatte während der schweren Zeit irgendwann all meine Emotionen aufgebraucht. Komplett desillusioniert, wütend, abgeschlagen, nach jedem Rückschlag wieder aufgerappelt und schließlich stumpf geworden gegen die Auflagen. Landkreis-Ampel? Na gut. Wieder abgeschafft? Von mir aus. So ungefähr. Insgesamt betreiben wir drei Kinos. Unsere Existenz war bedroht und es war alles andere als angenehm zu sehen, wie der Kontostand fällt und fällt. Das mit dem Hilfsgeld hat der Freistaat dann gut gemacht, das muss man wirklich sagen. Wir konnten neuen Mut schöpfen.

Die Freude war groß, als die 3-G-Regel aufgehoben wurde. Endlich keine Hürde, keine sieben Passierscheine mehr, die für den Kinobesuch erforderlich waren. Die Kapazitätsgrenze lag erst bei 25 Prozent, dann bei 50 Prozent. Als es dann keine Auflagen mehr gab, haben wir erst noch freiwillig Sitze freigelassen und uns dann irgendwann dazu entschieden, die Säle wieder vollzumachen. Seither herrscht Aufbruchstimmung, so mein Eindruck. Die Menschen haben Bock, etwas zu machen und zu erleben. Deshalb war das auch ein guter Moment, um zu investieren. Das ist aber innerhalb der Familie kontrovers diskutiert worden.

ULTIMATE.Cinema

In den 1980er Jahren gab es einmal mehr den Ansatz, Gerüche passend zur Filmhandlung im Kinosaal zu verbreiten. Die Besucher erhielten eine Rubbelkarte. Das Freirubbeln der eingeblendeten Zahl setzte den entsprechenden Duft frei. In Ihren High-Tech-Saal gelangt man jetzt durch einen tiefschwarzen Tunnel, um dann von einem bunten LED-Spektakel empfangen zu werden. Wohin geht Ihrer Meinung nach die Reise des immersiven Filmerlebnisses im 21. Jahrhundert noch?

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Technologisch ist das gerade nicht erkennbar. Die Projektionsfront wird jedenfalls stetig fortentwickelt, die Besucher erfreuen sich unmerklich an immer besserer Bildqualität, also an mehr Licht, besseren Farben und schärferen Kontrasten. Ansonsten sehe ich den Trend, dass zum Erlebniskino etwa auch die Aufmachung des Foyers oder die Qualität des Services gehört und dass in diesem Bereich mehr gemacht werden muss. Die Kinobetreiber merken, dass sich zwar mit dem Standard auch Geld verdienen lässt, es aber keinen Besucher zusätzlich vom heimischen Sofa zieht. Wie eingangs gesagt, beschäftige ich mich sehr mit der Frage, was ich tun muss, damit der Kunde sagt: Das ist mir meine Zeit wert.Neufahrn - „Wir haben eine lange Durststrecke hinter uns. Jetzt wollen wir den Leuten zeigen: Es gibt uns noch.“ Neufahrns Lichtspiel-Betreiber Andreas Fläxl klang kämpferisch, als er am Donnerstag in Kino sechs, dem größten der 16 Cineplex-Säle, die „Ultimate Cinema“-Atmosphäre vorstellte, die dort seit dem Umbau herrscht. Dafür hat die Familie Fläxl viel Geld in die Hand genommen: 300 000 Euro. Laut Andreas Fläxl allerdings nur der Anfang – weitere „High-End-Säle“dieser Art sollen folgen.

Ob Bild, Sound oder Ambiente – die Neuerungen, die seit einigen Wochen die Film-fans in dem Bereich erwarten, „heben die Kinoerfahrung auf das nächste Level“, verspricht Cineplex-Sprecherin Karin Glück. Alleine 100 000 Euro wurden demnach in einen neuen Laserprojektor gesteckt, der besonders hell und kontrastreich die Bilder auf die 77 Quadratmeter große Leinwand wirft. Hinzu kommt das aus 40 Lautsprechern tönende Dolby-Atmos-System.

Was der Kinobesucher aber selbst am intensivsten wahrnehmen dürfte, sind die neuen Sitzmöglichkeiten: So sind in der Mitte des Kinos neun D-Box-Motion-Seats eingebaut worden, auf denen Action-Fans ihren Blockbuster-Helden besonders nah kommen: Die Sitze bewegen sich nämlich mit dem Geschehen in alle Richtungen, sorgen für ordentliches Durchrütteln, wenn’s auf der Leinwand zur Sache geht. Aufpreis: sechs Euro. Nur drei Euro mehr sind fällig, wenn man sich einen der 17 neuen Liegesessel sichern will, die in der obersten Reihe zum Entspannen (und möglicherweise auch Einschlafen) einladen. Die gibt es übrigens auch noch in fünf anderen Kino-Sälen.

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Andreas Fläxl und Co. haben dieser Tage selber allerdings wenig Zeit, die Füße hochzulegen. Es gilt, sich weiter gegenüber den Streaming-Anbietern im TV zu behaupten, „den Leuten echte Events zu bieten“. Auch wenn Saal sechs sehr gut angenommen wird und die Auslastung dort fast verdoppelt werden konnte, erreicht man zur Zeit nur rund 60 Prozent der Gesamtbesucherzahlen des Vor-Corona-Jahres 2019.

Mit Blick auf den Boom, den viele sommerliche Festivitäten gerade erleben, hofft der Cineplex-Betreiber „auf einen guten Herbst und Winter“. Eine weitere, Corona-bedingte Schließung will sich Fläxl gar nicht ausmalen, nachdem es bereits Anfang 2021 eng geworden und „das Eigenkapital langsam ausgegangen ist“. Die Fördergelder vom Staat seien gerade noch rechtzeitig gekommen.Gestern hatte das Cineplex Münster zu einer kleinen Preview des neuen Kino-Saals Ultimate geladen. Nachdem in dem Saal sechs Wochen lang „gewerkelt“ wurde und neben gut 1.000 Metern LED-Profile auch 80 Lautsprecher mit einer Nennleistung von 90.000 Watt, einer 250 qm großen Clarus Silberleinwand, zwei Sony Laser-Projektoren sowie 15 D-Box Motion Seats verbaut wurden, gibt es ab dieser Woche ein ganz neues Kino-Erlebnis. Aber schon beim Betreten des neuen Saals ist man von der innovativen Lichtarchitektur Cineambience geflasht – freut Euch drauf.

Aber der Reihe nach. Fangen wir bei den Sony Laser-Projektoren an. Das gestochen scharfe und extrem kontrastreiche Bild hat mich bereits bei den ersten Bildern überzeugt und als die 3D-Technik zum Einsatz kam, ging das Grinsen nicht mehr wirklich weg. 4K sowie die 250 qm Leinwand sind definitiv eine Ansage und das Cineplex ist aktuell das dritte Kino in Europa, das diese neue Technik einsetzt.